Deutsches Tierschutzbüro deckt auf: So leiden Mastputen in NRW

Undercover in einer Heidmark-Lohnmästerei

BildIn den letzten 10 Jahren ist die Zahl der Putenmastbetriebe in NRW deutlich zurückgegangen, nicht allerdings die der gehaltenen Puten. Zurückzuführen ist dies auf eine ständig zunehmende Industrialisierung der Tiermast. Das Deutsche Tierschutzbüro e.V. hat nun heimlich gedrehte Filmaufnahmen aus einer Heidemark-Lohnmästerei veröffentlicht, die zeigen was dies für die Tiere bedeutet. Gestern waren die schockierenden Aufnahmen erstmals im WDR Fernsehen zu sehen.

Die Allgemeine Viehzählung im Jahr 2001 erfasste in Nordrhein-Westfalen 450 Putenmastbetriebe, 2003 waren es nur noch 390 und 2007 sank die Zahl auf 277. Die Zahl der gehaltenen Puten stieg hingegen an. Eine Studie des BUND NRW belegt: in immer weniger Betrieben werden immer mehr Tiere industriell gemästet.* Eine besonders starke Zunahme der Mastplätze erfolgte im Kreis Kleve. Wurden dort 2003 noch 435.340 Puten in 34 Betrieben gehalten, so werden heute in der gleichen Zahl an Betrieben über 200.000 Puten mehr gehalten.

Mitarbeitern des Deutschen Tierschutzbüro e.V. ist es gelungen heimlich in einem Putenstall im Kreis Kleve zu filmen. Jan Peifer, Gründer des Deutschen Tierschutzbüro e.V., berichtet: „Die Tiere vegetieren dicht gedrängt in riesigen Hallen. Gegen Ende der Mast können sie sich kaum noch bewegen. Damit sie sich in der drangvollen Enge nicht gegenseitig blutig picken, wird ihnen schon in den ersten Lebenstagen die Spitze des Schnabels abgetrennt. Aus unserer Sicht verstößt diese Form der Tierhaltung eindeutig gegen das Tierschutzgesetz.“

Laut Stallkarte werden die Puten, die das Deutsche Tierschutzbüro jetzt gefilmt hat, für „Heidemark“ gemästet, doch auch in anderen Ställen sieht es so aus, weiß Jan Peifer. Denn für die Haltung von Puten gibt es keine verbindlichen Vorschriften. Stattdessen orientieren sich die Genehmigungsbehörden bei der Auslegung des Tierschutzgesetzes an einem Papier der Geflügelwirtschaft mit dem Titel „Bundeseinheitlich Eckwerte für eine freiwillige Vereinbarung zur Haltung von Mastputen“, welches den Status Quo festschreibt.

„Es ist Skandal, dass eine freiwillige Vereinbarung der Geflügelwirtschaft unser Tierschutzgesetz geradezu aushebelt“, findet Jan Peifer, „es käme doch auch niemand auf die Idee ein von Drogendealern verabschiedete freiwillige Vereinbarungen zum Drogenhandel ernst zu nehmen.“

Das Deutsche Tierschutzbüro e.V. fordert daher von den verantwortlichen Landes- und Bundespolitikern endlich aktiv zu werden. „Gleichzeitig appellieren wir an die Verbraucher kein Putenfleisch zu essen“, so Jan Peifer abschließend.

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